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Lie­be Mitchristen!

Ende August fei­ern wir zwei Hei­li­ge, die uns die Macht des Gebe­tes vor Augen füh­ren: die hl. Moni­ka (27.8.) und einen Tag spä­ter ihren Sohn, den hl. Augus­ti­nus (28.8.).

Moni­ka wur­de um 332 in Nord­afri­ka als Toch­ter christ­li­cher Eltern gebo­ren und hei­ra­te­te mit acht­zehn Jah­ren den Hei­den Patri­ci­us, dem sie drei Kin­der gebo­ren hat.
Das ältes­te Kind war Augus­ti­nus, der 354 gebo­ren wur­de.
Sie beglei­te­te sei­ne Ent­wick­lung mit Freu­de, spä­ter aber auch mit gro­ßer Sor­ge, denn als jun­ger Mann führ­te er ein Leben vie­ler geis­ti­ger und sitt­li­cher Irr­we­ge.
Je mehr sein Leben abzu­glei­ten droh­te, umso inni­ger wur­de ihr Gebet um die Bekeh­rung ihres Soh­nes.
Sie bewein­te sein gott­lo­ses Leben und hör­te nicht auf, ihn lie­be­voll zu ermah­nen.
Ein Bischof trös­te­te sie mit den Wor­ten:
„Es ist nicht mög­lich, dass ein Sohn so vie­ler Trä­nen ver­lo­ren­geht.“
Und in der Tat erleb­te sie die Bekeh­rung ihres Soh­nes.
Nach dem Tod ihres Ehe­man­nes, der sich vor sei­nem Tod noch zum Chris­ten­tum bekehrt hat­te, fol­ge sie ihrem Sohn nach Rom und Mai­land, wo er unter dem Ein­fluss des hl. Bischofs Ambro­si­us sei­ne Irr­we­ge been­de­te und sich in der Oster­nacht 387 tau­fen ließ.
Im Herbst des­sel­ben Jah­res woll­ten bei­de über Rom wie­der zurück nach Nord­afri­ka.
Auf der Rei­se starb Moni­ka in der römi­schen Hafen­stadt Ostia im Alter von 56 Jahren.

Augus­ti­nus lös­te sich von Kar­rie­re und Besitz und begann mit eini­gen Freun­den ein klos­ter­ähn­li­ches gemein­schaft­li­ches Leben zu füh­ren.
Bald wur­de der Bischof von Hip­po auf ihn auf­merk­sam und weih­te ihn 391 zum Pries­ter.
Nach dem Tod des Bischofs wur­de Augus­ti­nus sein Nach­fol­ger und leb­te wei­ter­hin mit eini­gen Pries­tern sein klos­ter­ähn­li­ches Leben.
Für die­se Grup­pe schrieb er eine eige­ne Regel über das Leben einer reli­giö­sen Gemein­schaft, die als Augus­ti­nus-Regel bis heu­te die Grund­la­ge vie­ler Ordens­ge­mein­schaf­ten ist.
Er starb 430 wäh­rend der Bela­ge­rung sei­ner Bischofs­stadt durch die Van­da­len.
Sei­ne Gebei­ne ruhen neben den Gebei­nen des hl. Ambro­si­us, der ihn getauft hat­te, in Pavia/Italien.

Vie­le sei­ner Pre­dig­ten, Brie­fe und theo­lo­gi­schen Wer­ke sind erhal­ten geblie­ben, beson­ders auch sei­ne auto­bio­gra­phi­schen „Bekennt­nis­se“, die bis heu­te sehr lesens­wert sind, weil sie sei­nen Weg zum Glau­ben ein­drucks­voll beschrei­ben.
Augus­ti­nus gehört zu den bedeu­tends­ten Kir­chen­vä­tern und Kir­chen­leh­rern.
Sei­ne Wer­ke haben die abend­län­di­sche Theo­lo­gie maß­geb­lich beein­flusst.
Doch all das wur­de erst mög­lich durch die Trä­nen und instän­di­gen Gebe­te sei­ner Mut­ter Moni­ka, die immer für ihn da war.
In der Tat ein beein­dru­cken­des Zeug­nis für die Macht des Gebe­tes einer lie­ben­den Mutter!

Ihr Pas­tor Peter Niestroj