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Lie­be Mit­men­schen im Pas­to­ra­len Raum Hagen-Mitte-West,

am 24. Dezem­ber 1499 wur­de die Hei­li­ge Pfor­te von St. Peter zum ers­ten Mal so geöff­net, wie es Papst Fran­zis­kus an Hei­lig­abend tat, näm­lich durch das drei­ma­li­ge Anklop­fen.
Papst Alex­an­der VI. hat­te zusam­men mit sei­nem Zere­mo­nien­meis­ter Jacob Bur­ck­hardt die­ses Ritu­al der Öff­nung ent­wi­ckelt.
Es soll­te und soll deut­lich wer­den, dass die Hei­li­ge Pfor­te für die Barm­her­zig­keit Got­tes steht, die für alle weit geöff­net ist.
Im Durch­schrei­ten einer Hei­li­gen Pfor­te emp­fan­den Men­schen aller Zei­ten Erbar­men, Ver­zei­hung von Schuld und vor allen Din­gen den Zuspruch zu einer neu­en Wirk­lich­keit.
In der Zeit mei­nes pries­ter­li­chen Diens­tes durf­te ich schon durch vie­le Türen von Woh­nun­gen und Häu­sern gehen und die Lebens­wirk­lich­kei­ten von ver­schie­dens­ten Men­schen ken­nen­ler­nen und ent­de­cken.
Bis heu­te bin ich sehr dank­bar, wenn sich Türen öff­nen und ich für eine gewis­se Zeit am Leben der Men­schen teil­neh­men darf, gera­de dann, wenn die Gesprä­che zu einer wirk­li­chen Begeg­nung füh­ren, also Wir­kung haben.
Wie vor vie­len Jah­ren, als ich ein jun­ger Vikar war und die 18 jäh­ri­gen Men­schen zu ihrem Geburts­tag besuch­te.
Ein Jugend­li­cher öff­ne­te mir die Tür des Miets­hau­ses und führ­te mich in den Kel­ler zum „Geburts­tags­kind“ mit Namen Kevin.
Dort war ihr Hei­lig­tum – ein Fit­ness­raum!
Kevin freu­te sich ersicht­lich über den Geburts­tags­gruß und zeig­te mir mit Stolz die ver­schie­de­nen Fit­ness­ge­rä­te.
Mein Ein­druck war, dass nicht vie­le Leu­te an sei­nen Geburts­tag gedacht hat­ten.
Der Gang durch die Kel­ler­tür hat mir eine neue Lebens­wirk­lich­keit geschenkt und unver­ges­sen gemacht.
Und Kevin fühl­te sich gese­hen und anerkannt.

Wenn Türen sich öff­nen… sowohl die äuße­ren Türen der Woh­nun­gen und Häu­ser, als auch die inne­ren Türen des Her­zens, kann es zu neu­en Wirk­lich­kei­ten zwi­schen Men­schen füh­ren.
Natür­lich ken­ne ich auch die Erfah­rung von ver­schlos­se­nen Türen, sowohl in mir selbst, als auch im Ande­ren.
Dann hilft mir das alte Ritu­al von Papst Alex­an­der VI. – drei­mal Anklop­fen – also Geduld haben mit mir und den Mitmenschen.

Ich wün­sche Ihnen und uns, dass wir als Pil­gern­de der Hoff­nung mit Geduld und Respekt ver­schlos­se­ne Türen öff­nen und mit Inter­es­se am Men­schen durch offe­ne Türen gehen!
Möge dazu auch der Gang durch die Türen unse­rer Kir­chen hel­fen und allen ein Zuspruch von Barm­her­zig­keit und Annah­me als Lebens­wirk­lich­keit geschenkt werden!

Ihr Pfar­rer Dirk Salzmann