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Pas­tor Huber­tus Böttcher

Lie­be Schwes­tern und Brüder,

wir fei­ern eine Woche nach Pfings­ten den Drei­fal­tig­keits­sonn­tag oder anders for­mu­liert, den Dreieinigkeitssonntag.

Für vie­le klingt das nach einer theo­lo­gi­schen Spe­ku­la­ti­on, fast wie ein Zah­len­spiel. Ist das nicht egal, ob Gott drei oder einer ist. Die frü­he Kir­che hat sehr um die­se For­mu­lie­rung gerungen.

Wir gehen als Chris­ten nicht von einer Viel­göt­te­rei aus. Wir glau­ben, wie auch der Islam und das Juden­tum als mono­the­is­ti­sche Reli­gi­on, an den einen Gott. Und doch pos­tu­lie­ren wir, dass Gott nicht ein Solist, son­dern Gemein­schaft ist.

Und das hat unmit­tel­ba­re Bedeu­tung für unser Mensch­sein. Es ist für die Rea­li­sie­rung unse­res eige­nen Lebens ent­schei­dend, dass wir aus und in Bezie­hun­gen leben.

Wir fin­den unser Leben nicht in der Dik­ta­tur des Einen, aber auch nicht im Dua­lis­mus des Oben und Unten, des Pros und des Con­tras. Es geht nicht dar­um ande­re zu domi­nie­ren, zu besie­gen, zu eliminieren.

Wahr­heit ist nicht ent­we­der oder, schwarz oder weiß. Leben ent­fal­tet sich nur im Dia­log des Geis­tes und der Lie­be. Es ist ein Nach­klang von Pfings­ten. Pfings­ten hat ver­deut­licht, was die Ener­gie Got­tes ist, was auch unse­re Ener­gie sein kann.

Wie im Him­mel so soll auch auf der Erde die­ser (Hei­li­ge) Geist Raum grei­fen, Freu­de, Frie­den, Licht und Glück bringen.

Ja, es ist eine Fra­ge der Zukunft von Leben, ob uns der Dia­log des Geis­tes gelingt, ob wir aus einem blo­ßen gegen ein­an­der der Feind­schaft und der Riva­li­tät zu einem Neu­em, einem Drit­ten kom­men, der uns in der Qua­li­tät des Seins über­steigt, ob wir uns lei­ten las­sen von den guten Ener­gien des Geistes.

Ich kann nicht nur aus dem Ich oder Du leben. Es braucht die Über­schrei­tung in das Wir des Geistes.

Gott sel­ber ist Gemein­schaft. Die Voll­endung und Erfül­lung der Schöp­fung kann nur gesche­hen im Dia­log und in der Ein­heit des Geis­tes. Das ist Lie­be!
Es ist die Chan­ce von Zukunft, wie im Him­mel so auf Erden.

Ihnen ein geseg­ne­tes Fest im Für- und Mit­ein­an­der des Geistes.

Ihr Huber­tus Bött­cher, Pastor