St. Michael Kirche & Historie
Die Kirchen St. Michael und Maria, Hilfe der Christen
Unser Pfarrbezirk wird durch zwei Kirchen markiert, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die Pfarrei St. Michael und die Filialkirche Maria, Hilfe der Christen. Beide Kirchen prägen die Stile ihrer Zeit, in der sie erbaut wurden.
Die Pfarrkirche St. Michael
Im Jahre 1898 wurde der erste Spatenstich zur Ausschachtung für den Kirchbau getan. Am 20. April 1898 wurde feierlich die Grundsteinlegung vollzogen. Der erste Teilbau — das Chor, das zweischiffige Querschiff und ein Joch des Langschiffs (das Langschiff mit dem Hauptturm war geplant und sollte später angebaut werden) — konnte am 1. August 1900 eingeweiht werden.
In den darauffolgenden Jahren wuchs die Seelenzahl der Gemeinde so stark an, dass im März 1914 mit den Erdarbeiten für den Ausbau des Gotteshauses begonnen wurde. Im November 1915 konnte das Werk vollendet werden.
St. Michael ist dreischiffig, das Querhaus ist doppelschiffig, das Langhaus hat fünf Joch.
Am Sonntag, 24. November 1915 wird St. Michael von Dr. Karl-Joseph Schulte, Bischof von Paderborn, konsekriert. In den folgenden Jahren wurde die innere Ausmalung der Kirche in Angriff genommen. Notwendige Anschaffungen wurden getätigt, wie Paramente, Bänke, Kirchenheizung, Ausgestaltung der Seitenaltäre.
Am 17. Mai 1931 ließ die neue Orgel zum ersten Mal ihre Stimmen erklingen. Ihr künstlerisch vollendeter Prospekt bildete mit dem großen Cäcilienfenster eine harmonische Einheit und stellte einen monumentalen Abschluss des Langhauses dar.
1938, am Fest Christi Himmelfahrt, konnte das heilige Opfer erstmals vor dem neuen Altarbild gefeiert werden. Dies ist ein monumentales Triptychon mit verkürzten Seitenflügeln und zweifach überhöhtem Mittelteil.
Beim schwersten Luftangriff auf Hagen, am 15. März 1945, wird der Dachstuhl der Kirche zerstört. Der Hauptturm und die Orgel verbrennen. Das Inventar kann durch rechtzeitiges Löschen des Feuers gerettet werden.
In den Jahren 1946 — 1948 werden die Gottesdienste in der Kapelle und im großen Saal des Vereinshauses gefeiert.
In dieser Zeit bis 1951 folgt die Instandsetzung der Kirche und die Renovierung des Innenraumes.
Das Chorfenster und das Altarbild bleiben erhalten, der Turm erhält eine provisorische Abdeckung. Im Januar 1953 wird die neue Orgel eingeweiht, im Dezember 1955 erfolgt die Weihe der neuen Glocken.
1969 bis 1970 wird St. Michael von innen und außen gründlich renoviert. Der Innenraum wurde nach den Einsichten des Konzils neugestaltet; der Turm wurde wieder behelmt.
Das Altarbild von 1938 erhielt im Vorraum der Kirche beziehungsweise im rechten Querschiff seinen würdigen Platz.
Im Jahr 2007 wurde die Kirche von innen wieder gründlich renoviert. Elektrik und Heizungsanlage wurden in Kirche und Sakristei erneuert, die Kirche wurde neu gestrichen. Neben diesen unscheinbareren Punkten wurde auch der Altarraum verändert. Das Ambo wurde weiter nach vorne geholt, der Altar wurde neu eingefasst und ein neues Kreuz fand seinen Platz über dem Altar. Der Corpus war bereits vorhanden, das Kreuz mit den Symbolen der vier Evangelisten wurde neu angeschafft.
Die größte Veränderung ist die Umgestaltung der Werktagskapelle unter der Martinsempore. Sie wird mit einem eigenen Heizkreis versehen und ist von dem Rest der Kirche durch Glaselemente abgetrennt.
Die Kirche Maria, Hilfe der Christen
„Die Gemeinde vom Kuhlerkamp zog in ihr Gotteshaus ein, als es galt, die Gedanken des Konzils in die Gemeinden hineinzutragen und im Geist der Gemeinden lebendig werden zu lassen.“[1]
Mit dem Bau der von dem Hagener Architekten Hans Schenten entworfenen Kirche erhielt die in den 60er Jahren noch rasch wachsende Gemeinde ein eigenes Gotteshaus. Geweiht wurde das Gotteshaus am 19. Dezember 1965 durch Kardinal Jäger aus Paderborn.
Der offene Raum des Gotteshauses bietet Wort und Feier großen Raum und nimmt sich selbst zurück. Im Blickmittelpunkt findet sich an der Chorwand ein großes Kreuz, auf dem Christus als der Auferstandene auf die Menschen blickt.
Auf der linken Seite findet sich ein Lichtband mit Fenstern, die das Leben der Maria in buntesten Farben porträtieren.
Genau gegenüber der Altarinsel befindet sich ein großes Mosaik, das die Patronin der Kirchengemeinde aufgreift: Maria als Hilfe der Christen, die den Menschen unter ihrem Mantel Schutz bieten will.
In der kleinen Seitenkapelle, die ehemals für Werktagsmessen und kleinere Gottesdienste gedacht war, finden nun regelmäßig die Wortgottesdienste des Kindergartens Maria, Königin des Friedens, statt.
Seit nun über 50 Jahren bietet die Kirche Maria, Hilfe der Christen, den Menschen einen Ort, um zusammen zu kommen und Gott in Wort und Tat zu loben und zu ehren.
Bereits am 20. Dezember 2015 konnte die Gemeinde ihr großes Jubiläum in Kirche und Pfarrheim feiern. Mit gemeinsamer Messfeier, gemütlichem Beisammensein und dem Konzert des Mozart-Chores zum Abschluss des Festtages wurde in diesem Jahr der vierte Advent in ganz besonderer Weise begangen.
[1] Festschrift 75 Jahre St. Michael – Hagen, 1902–1977 (Hg. Pfarrgemeinde St. Michael, Red. Prof. Dr. Hartmut Rimenschneider)
Die Geschichte von St. Michael und Maria, Hilfe der Christen
Im Jahre 1902 wird St. Michael zur Pfarrei erhoben
“Die katholischen Bewohner der Filialgemeinde Wehringhausen, Stadtgemeinde Hagen, werden aus dem bisherigen Pfarrverbande der St. Marien-Pfarrei zu Hagen ausgeschieden und zur St. Michaels-Pfarrei vereinigt.”
So beginnt die Urkunde, die am 7. September 1902 von den Kanzeln der Mutterkirche St. Marien verlesen wurde. Durch sie wurde die Filialgemeinde St. Michael zur Pfarrei erhoben.
St. Michael – eine kleine Ortskunde
Die St. Michaels-Pfarrei liegt im westlichen Teil der Stadt Hagen. Sie umfasst im Wesentlichen die Stadtteile Wehringhausen, Kuhlerkamp, die Philippshöhe und Tücking. Im Osten wird unsere Pfarrei durch die Grünstraße, den Buscheyfriedhof und die politische Gemeinde Eckesey begrenzt, im Norden durch die politische Gemeinde Vorhalle und im Westen durch Haspe. Im Süden findet St. Michael seine Begrenzung durch den “Stadtgarten”, wobei die Ansiedlung “Im Deerth” noch zur Pfarrei zählt.
Haupt- und Tochtergemeinde der Pfarrei
Die Pfarrei St. Michael gliedert sich in die (Haupt-)Gemeinde St. Michael, mit der Pfarrkirche St. Michael im Zentrum von Wehringhausen an der Kreuzung Lange Straße und Pelmkestraße und die Tochtergemeinde “Maria, Hilfe der Christen” mit der gleichnamigen Kirche auf dem Kuhlerkamp an der Kreuzung Albrechtstraße und Dorotheenstraße.
Maria, Hilfe der Christen – 50 Jahre jung, engagiert und offen
„Maria, Hilfe der Christen“ ist ein Pfarrbezirk und die Tochtergemeinde der Gemeinde St. Michael-Wehringhausen. Sie besteht seit mehr als 50 Jahren. Im Jahre 1965 wurde “auf dem Berg” durch den tatkräftigen Einsatz der Gemeindemitglieder eine Kirche errichtet, und so konnten die “Kuhlerkämper” den Gottesdienst nun in ihrem eigenen Stadtteil feiern. Auch das neu geschaffene Gemeindezentrum wurde schnell mit Leben gefüllt.
Die Priester waren jetzt zuständig für St. Michael und Maria, Hilfe der Christen. Die Gemeinde ist, verglichen mit St. Michael durch den Bau verschiedener neuer Wohngebiete, sehr jung. Geleitet durch das Vorbild ihrer Eltern, wird das Gemeindeleben inzwischen von der nächsten Generation (mit-)getragen. Auch neu Hinzugezogene werden integriert und versuchen, gemeinsam mit den “Alteingesessenen” als engagierte Schar, ihren Beitrag zu einer christlichen Gemeinde zu leisten.
Für die neue, junge Gemeinde wurde auch ein Kindergarten gebaut. In zwei Gruppen betreuten die Erzieherinnen circa 50 Mädchen und Jungen. Mittlerweile hat sich der Kindergarten auf vier Gruppen vergrößert. Beständig bleibt seit über 50 Jahren das Motto: Selbstverständlich leben, spielen und lernen die Kinder verschiedener Konfessionen und Nationalitäten miteinander.