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Abschied von ihrer Cor­ba­cher 20

Ist Bir­git nicht da?“ Eine Fra­ge, die wir in nächs­ter Zeit wohl noch des Öfte­ren hören wer­den. Für vie­le Besucher*innen ist ihr Name untrenn­bar mit der „Cor­ba­cher 20“ ver­bun­den. Und doch tren­nen sich die
Wege nun: Nach über 31 Jah­ren ging Bir­git Klei­ne Ende April in den wohl­ver­dien­ten Ruhestand.

Über drei Jahr­zehn­te hat sie Men­schen mit Sor­gen und Nöten bera­ten und ihnen wei­ter­ge­hol­fen, ist sie für vie­le eine ver­ständ­nis­vol­le und ver­trau­ens­wür­di­ge Ansprech­per­son gewor­den. Mit fach­li­cher Kom­pe­tenz (stu­dier­te Sozi­al­ar­bei­te­rin) und mensch­li­chem Ein­füh­lungs­ver­mö­gen hat sie sich Rat­su­chen­den zuge­wandt. Vie­le, ins­be­son­de­re Frau­en, haben ihre per­sön­li­che Art
schät­zen gelernt; nicht weni­ge, die es ihr auch im Nach­hin­ein noch aus­drück­lich zu dan­ken gewusst haben: mit einem Anruf, einer Kar­te, einem Besuch – mit Wor­ten der Aner­ken­nung und des Dankes.

Auch Jugend­li­che hat sie im „Cor­bi“, dem ehe­ma­li­gen Jugend­ca­fé, ein Stück weit beglei­tet. Eini­ge von ihnen haben Jah­re spä­ter wie­der
her­ein­ge­schaut, längst erwach­sen, man­che ver­hei­ra­tet und teil­wei­se auch mit Fami­lie. Schön zu sehen und zu erle­ben, was aus den Tee­nies von damals gewor­den ist.

… und was aus der ehe­ma­li­gen Gast­stät­te in der Cor­ba­cher Stra­ße 20 gewor­den ist: Anfang der 90er Jah­re haben Bir­git Klei­ne und Roland Kunigk hier den Grund­stein für die gleich­na­mi­ge Bera­tungs- und
Begeg­nungs­stät­te gelegt und die­se im Lau­fe der Jah­re zu dem aus­ge­baut, was sich bis heu­te bewährt hat: Eine Anlauf­stel­le für Men­schen, die Rat und Hil­fe suchen, Bera­tung in sozia­len Ange­le­gen­hei­ten, Hil­fen zur All­tags­be­wäl­ti­gung bis hin zu Lebens­mit­teln oder die Gele­gen­heit, sich in ent­spann­ter Atmo­sphä­re mit Gleich­ge­sinn­ten tref­fen zu kön­nen. In ihrer freund­lich-ver­bind­li­chen Art hat sie sich auch hier ger­ne mit ein­ge­bracht, beim Arbeits­lo­sen­früh­stück und der klei­nen Sup­pen­kü­che eben­so wie im Senio­ren-Café und in der Frau­en­grup­pe. Dank ihrer offe­nen Art erga­ben sich zwi­schen­mensch­li­che Kon­tak­te und Begeg­nun­gen, die über die Grup­pe hin­aus auch per­sön­lich mit­ein­an­der ver­bun­den haben. Dane­ben ist die gelern­te Erzie­he­rin seit etli­chen Jah­ren im Rah­men eines städ­ti­schen Pro­jek­tes als Fami­li­en­be­glei­te­rin im Stadt­teil-Büro des Fami­li­en­zen­trums Has­pe (Ber­li­ner Stra­ße 115) tätig.

Lie­be Frau Kleine,

dan­ke für all Ihr Enga­ge­ment, mit dem Sie sich über so vie­le Jah­re für die „Cor­ba­cher 20“ ein­ge­setzt haben, für benach­tei­lig­te Men­schen, die man­gels finan­zi­el­ler Mög­lich­kei­ten oft auch ihre sozia­len Kon­tak­te ein­bü­ßen. Sie haben ihnen Ihre Zeit und Auf­merk­sam­keit geschenkt, haben Men­schen am Ran­de unse­rer Gesell­schaft Wür­de und Wert­schät­zung zukom­men las­sen! In ihrer aller Namen sage ich Ihnen an die­ser Stel­le ganz herz­li­chen Dank. Bei Ihrer öffent­li­chen Ver­ab­schie­dung – sobald mög­lich – mögen die Gäs­te dies ger­ne sel­ber tun!

Hein­rich Bau­mann
und  kath. Kir­chen­ge­mein­de St. Bonifatius

 „Kau­fen Sie eine Dose mehr und machen Sie jeman­den satt!“ 

Unter die­sem Mot­to läuft seit März die­sen Jah­res eine Lebens­mit­tel-Spen­den­ak­ti­on des AK 90 zuguns­ten der Cor­ba­cher 20. Lebens­mit­tel, die wir in der Cor­ba­cher 20 ange­sichts gestie­ge­ner Nach­fra­ge (Kurz­ar­beit, Ver­lust des Arbeits­plat­zes, beson­ders Mini­job­ber, Ver­dienst­aus­fäl­le und zusätz­li­che Kos­ten u. a. auf­grund häus­li­cher Kin­der­be­treu­ung und Home­schoo­ling usw.) umso mehr benötigen.

Hin­ter­grund der Akti­on: Da das inter­kul­tu­rel­le Fami­li­en­fest „Wir sind in Has­pe“ auf­grund feh­len­der Pla­nungs­si­cher­heit auch in die­sem Jahr abge­sagt wer­den muss­te, hat der AK 90 Has­pe statt­des­sen zu der
o. g. Lebens­mit­tel-Spen­den­ak­ti­on auf­ge­ru­fen, um auf die­se Wei­se
– statt des aus­ge­fal­le­nen Fes­tes – etwas Gutes für den Stadt­teil
Has­pe zu tun.

Der AK 90 ist ein Arbeits­kreis für Kin­der und Jugend in Has­pe, der 1990 gegrün­det wurde.