Im Sommer 2009 starteten das LVR, Amt für Denkmalpflege im Rheinland, und das LWL, Amt für Denkmalpflege in Westfalen, ein bundesweit einmaliges Projekt: die systematische und flächendeckende Erfassung des Kirchenbestandes der evangelischen und katholischen Gemeinden aus der Zeit nach 1945. Das Projekt, das unter dem Titel „Erkennen und Bewahren – Kirchenbau der Nachkriegszeit in Nordrhein-Westfalen“ lief, endete 2018 und zielte darauf ab, innerhalb des durch den Mitgliederrückgang der Kirchen bedrohten Bestands von über 1.300 Bauten, die im Sinne des Denkmalschutzgesetzes besonders relevanten Objekte zu identifizieren. Die Bandbreite der Erfassung reichte von Ortsgeschichte und Städtebau über Gemeindegeschichte, Gebäudeentwurf und
-veränderungen bis hin zu liturgischen Konzepten und Details der Ausstattung und Materialität.
„Die bauzeitliche Ausstattung und ihre Bedeutung als Ort der
Zusammenkunft machen die St. Petrus Canisius Kirche in Eckesey, geweiht am 23.11.1957, zu einem schützenswerten Objekt.
Aus diesem Grund wurde sie bereits am 29. September 2020, als eine der ersten Hagener Kirchen aus der Nachkriegszeit, von der Denkmalbehörde der Stadt Hagen unter Denkmalschutz gestellt. Am Samstag, dem 8. Mai 2021, dem 500. Geburtstag des Pfarr-
patrons Petrus Canisius, überreichte Mirjam Kötter als Vertreterin der Unteren Denkmalbehörde der Gemeinde sowohl die
Denkmalplakette als auch die Urkunde zur Anerkennung dieser Auszeichnung.
Zwei Erhaltungsgründe seien hier im Besonderen genannt.
Die vorkonziliare Altaranlage mit dem freistehenden Blockaltar aus Granit (Ornament: Sr. Erentrud Trost), dem vergoldeten Tabernakel (Josef Baron 1961) und der bauzeitlichen Stufenanlage ist bei den Kirchen im Erzbistum Paderborn ein Ausnahmefall.
Ursprünglich wurde ein Großteil der schlichten, freistehenden Altäre der 1920er bis 1960er Jahre ab 1964 umgestaltet oder zerstört.
Das Una-Sancta-Fenster (15 m lang und 3,20 m hoch) ist ein
ikonographisch bedeutendes Kunstwerk, das zeitlich weit vor den ökumenischen Initiativen der 1960er Jahre liegt und das formal ein sehr aussagekräftiges Zeugnis für die dynamische Formensprache der Zeit darstellt. Es ist angesichts der Größe und des Anspruchs des Fensters ein wichtiges Frühwerk im Schaffen der Benediktinerin Sr. Erentrud Trost.“1
1 Pressestelle der Stadt Hagen, Untere Denkmalbehörde
Schreiben vom 29.9.2020