Pastor Chrostoph Schneider
„Es war am See von Tiberias. Simon Petrus, Thomas, Natanaël, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot.“ (Joh 21,1 ff)
Diese Zeilen hören wir ausführlich im Sonntagsevangelium am 1. Mai. Ostern war vorbei. Der Auferstandene war den Jüngern in Jerusalem mehrfach erschienen und sie freuten sich darüber. Nun waren sie zurückgekehrt in ihre Heimat in Galiläa.
Ich kann mir die Situation so richtig vorstellen: Petrus sitzt am Ufer, lässt vielleicht die Füße ins Wasser baumeln. „Und was machen wir jetzt?“ Sie gehen fischen und knüpfen da wieder an, wo Jesus sie weggeholt hat. Scheinbar eine Episode ohne bleibende Veränderung. Aber es kommt anders: Während des Fischens – also im Alltag – begegnet ihnen der Auferstandene aufs Neue und lädt sie zum Mahl ein. Erst langsam begreifen die Jünger, dass sich durch Ostern etwas in ihrem Leben grundsätzlich verändert hat. Und so finden sie die Kraft, Jesus durch ihr Leben zu verkünden.
Durch die Taufe sind wir, wie der Apostel Paulus schreibt, „hineingenommen in den Tod und die Auferstehung Jesu Christi“. Das soll sich in unserem Leben ausdrücken. Nicht nur an Ostern oder eine Stunde am Sonntag – immer sind wir Christen und aufgerufen, etwas vom Evangelium zu leben.
Die Jünger des Evangeliums machten zunächst die Erfahrung, dass ihre Netze leer blieben. Erst als sie auf Jesu Wort hin das Netz noch einmal auswarfen, fangen sie etwas, ja sogar im Überfluss. Das Evangelium im eigenen Leben aufleuchten lassen ist kein Hochleistungssport, sondern das ehrliche Eingeständnis, dabei auf Gottes Hilfe angewiesen zu sein.
Ich wünsche Ihnen weiterhin eine schöne Osterzeit.
Ihr
Pastor Christoph Schneider