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Geistlicher Impuls

vom 20. Juli

Hap­py end“ für Maria? Lie­be Mitchristen!

Am 15. August und dem dar­auf­fol­gen­den Sonn­tag fei­ern wir das Hoch­fest „Mariä Him­mel­fahrt“, ein Fest, das schon seit über 1500 Jah­ren began­gen wird. Die jun­ge Kir­che in Jeru­sa­lem hat es schon im 5. Jahr­hun­dert gefei­ert und im 8. Jahr­hun­dert kam es nach Rom und brei­te­te sich im gan­zen Abend­land aus. Mit der dog­ma­ti­schen Defi­ni­ti­on der leib­li­chen Auf­nah­me Mari­ens in den Him­mel durch Papst Pius XII. im Jahr 1950 erhielt das Fest den lit­ur­gi­schen Rang eines Hoch­fes­tes. Schon vor etwa 1000 Jah­ren kam es zur Über­win­dung heid­ni­scher Volks­me­di­zin im deut­schen Sprach­raum zu dem Brauch der Kräu­ter­wei­he an die­sem Fest, was in vie­len Regio­nen bis heu­te prak­ti­ziert wird. Dies hängt zum einen mit der Jah­res­zeit zusam­men, in der vie­le Kräu­ter zur Ver­fü­gung ste­hen, ande­rer­seits för­der­te auch die Sym­bol­spra­che (Maria als Lilie, mys­ti­sche Rose, usw.) die Kräu­ter­wei­he an die­sem Tag.

Was hat nun aber die­ses Fest mit mir zu tun? Ist es nicht bloß das „hap­py end“ für eine Mut­ter, die ihren Sohn im Stall gebo­ren hat, mit ihm flie­hen muss­te, ihn, als er etwa 30 Jah­re alt war, aus dem Haus zie­hen sah, um ihn drei Jah­re spä­ter lei­den und ster­ben, danach aber als Auf­er­stan­de­nen zu sehen? Aber als sie selbst das Los der Sterb­li­chen tei­len muss, da macht sie die unglaub­li­che Erfah­rung, dass das Grab auch sie nicht fest­hal­ten kann, wie schon vor­her ihren Sohn. In der Tat ein „hap­py end“ für Maria! Aber nicht nur für sie, auch für uns! Auch wir wer­den unwei­ger­lich das Los aller Sterb­li­chen tei­len, aber am Ende der Zei­ten, das eben­falls unwei­ger­lich kom­men wird, darf es auch für uns ein „hap­py end“ geben, ein glück­se­li­ges Ende im wahrs­ten Sinn des Wor­tes: das Glück und die Freu­de bei Gott Auf­nah­me zu fin­den, wie Maria.

Ein schö­nes und fro­hes Fest der Him­mel­fahrt Mariens.

Geistlicher Impuls

Pas­tor Peter Niestroj