Geistlicher Impuls
vom 10. Mai
Liebe Schwestern und Brüder,
wir gehen auf das Fest „Christi Himmelfahrt“ zu.
Hat sich Jesus einfach „in Luft“ aufgelöst?
Nein, er hat sich nicht einfach in Luft aufgelöst, denn das hieße ja, dass er nicht mehr da ist und es wäre dann so, als habe es ihn nie gegeben.
Jesus war jedoch da. Jesus ist immer noch da und Jesus bleibt da.
Nur so ganz anders. Den Blicken der Jünger und unseren Blicken entzogen. Er ist zu seinem Vater in den „Himmel“ heimgekehrt.
Das heißt nicht, dass die Verbindung einfach abgebrochen ist.
Schmerzhaft war natürlich für uns als Kirche, dass die sonst erfahrbare, sakramentale Verbindung durch die hl. Eucharistie und durch die anderen Sakramente, eben doch wie abgebrochen schien. Vielen war die Möglichkeit, die Gottesdienste wenigstens digital mitfeiern zu können, eine kleine Hilfe und ein Trost.
Wir sind aber keine digitale, virtuelle Kirche. Wir sind eine sakramentale Kirche, das Sakrament braucht den tätigen Vollzug und auch die Gemeinschaft.
Von einer Normalität sind wir noch weit entfernt. Wir werden vieles später aufarbeiten müssen.
Auch wenn öffentliche Gottesdienste wieder gefeiert werden können, so sind die Einschränkungen immer noch schwerwiegend und die Bedingungen nicht optimal. Wir werden weiter um den richtigen Weg ringen, vielleicht sogar getroffene Entscheidungen noch einmal überprüfen müssen, um unserer Verantwortung in allen Bereichen gerecht zu werden.
Bleiben wir beisammen, versuchen wir, das Beste daraus zu machen. Aber immer mit dem Herrn an unserer Seite. Er ist nicht weg, er war auch nie weg. Jesus setzt sich nicht von uns ab, er setzt sich für uns weiter ein. Jetzt erst recht!
“Himmel ist nicht oben, Himmel ist nicht unten,
Himmel ist in dir.
So ist Christus heute nicht nach oben, nicht nach unten,
sondern in dich gefahren.
Lebe so, dass die Menschen dich erstaunt fragen:
„Was ist bloß in dich gefahren?“
Und du dann antworten kannst:
„Christus, der Herr!“
Xaver Käser
Seien Sie gesegnet und behütet!
Ihr
Pastor P. W. Rehwald