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Tho­mas Kub­sa, Pastor

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

zu Beginn des neu­en Jah­res bie­tet es sich an, ein­mal kurz über die Wege des Lebens nachzudenken.

Sicher haben Sie schon längst gemerkt, dass Ihr Leben nicht aus einem Guss besteht. Im Grun­de genom­men, han­delt es sich um ein Mosa­ik. Die ein­zel­nen Stein­chen sind Weg­stre­cken, wie Kind­heit, Jugend, Erwach­sen­sein. Oder Kin­der­gar­ten, Schu­le, Stu­di­um, Leh­re, Arbeits­welt, Ruhe­stand. Oder auch Sin­gle, Bezie­hung, Ehe und Fami­lie. Und was sonst noch für Stre­cken­na­men infra­ge kom­men können.

Bei aller Ver­schie­den­ar­tig­keit der indi­vi­du­el­len Mosai­ke, stel­len wir fest, dass ein ver­bin­den­des Etwas uns alle in Bezie­hung setzt: der Glau­be an Jesus Chris­tus, der Glau­be an Gott. Er lei­tet uns durch das Leben, auch das kirch­li­che. Er ist uns in den Sakra­men­ten gegen­wär­tig, vor allem in der Eucha­ris­tie. Er gibt unse­rem Leben Sinn und Ziel. Er befreit uns von den Zwän­gen des Zeit­geis­tes, der in der jewei­li­gen Gesell­schafts­form und der in ihr ver­wo­be­nen Insti­tu­tio­nen vor­herrscht. Ohne ihn wären unse­re Weg­stre­cken nicht so leben­dig, wür­den sie viel­leicht sogar im Grau der Rou­ti­ne erstarren.

Manch­mal, wenn nicht sogar oft, lie­gen unse­re Weg­stre­cken aller­dings im Dunk­len. Nicht nur in der „dunk­len“ Jah­res­zeit. Dann lohnt es sich ein­mal auf die Licht­sym­bo­lik der Evan­ge­li­en zu schau­en. Pau­lus und Johan­nes spre­chen davon, dass die Erleuch­tung durch die Tau­fe ein Leben nach sich zieht, das „im Licht“ ist. Johan­nes sagt: „Wer sagt, er sei im Licht, aber sei­nen Bru­der hasst, ist noch in der Fins­ter­nis“. Johan­nes will uns damit sagen, dass wir in unse­re eige­ne Zeit der Fins­ter­nis das Licht her­ein­ho­len sol­len. Licht ist dann gleich­be­deu­tend mit Güte, Gerech­tig­keit und Wahr­heit. Das Licht, das wir aus­strah­len, soll nicht nur Licht für ande­re sein, son­dern zuerst ein­mal uns sel­ber zu dem füh­ren, der das Licht ist: zu Gott.

Dann aller­dings sol­len wir aktiv wer­den. Das Sprich­wort „sein Licht nicht unter den Schef­fel stel­len“ zeigt uns was nun gemeint ist. Wir sol­len die Bot­schaft Jesu aus unse­rem Her­zen hin­aus in die Welt tra­gen. Wir haben somit teil am Licht Got­tes und wer­den selbst zum Licht für ande­re, wenn wir uns von Jesu Bot­schaft inspi­rie­ren las­sen. So gese­hen ist gera­de die „dunk­le“ Jah­res­zeit ein guter Grund dafür, dass wir uns ganz bewusst in den Dienst Jesu stel­len und sei­ne Bot­schaft freu­dig wei­ter­ge­ben. Jesus ist somit Beglei­ter und Leucht­feu­er auf den Weg­stre­cken unse­res Lebens. Mit ihm hört unser Leben nie­mals auf!

 

Ihr Pas­tor Tho­mas Kubsa