„Fest der Begegnung“
So, liebe Mitchristen,
nennen die Ostkirchen das Fest am 40. Tag nach Weihnachten, das wir am 2. Februar feiern durften. Bei uns trägt dieses Fest den Namen „Darstellung des Herrn“, früher hieß es (wegen der Kerzensegnung und Lichterprozession an diesem Tag) „Maria Lichtmeß“.
Mit „Begegnung“ ist die Begegnung zwischen dem Jesus-Kind und den Propheten Simeon und Hanna im Jerusalemer Tempel gemeint. Diese beiden Prophetengestalten stehen symbolisch für das den Messias erwartende Bundesvolk. Simeon preist das Kind in seinen Armen als das „Licht zur Erleuchtung der Heiden“, weshalb seit dem 5. Jahrhundert in der katholischen Liturgie mancherorts an diesem Tag Kerzen geweiht werden und eine Lichterprozession durch die Kirche stattfindet.
Die Darstellung des Herrn im Tempel in Jerusalem macht deutlich, wozu Gott Mensch geworden ist in Jesus aus Nazareth: für die Erlösung des alttestamentlichen Bundesvolkes und zur Erleuchtung der Heiden. Alle Menschen (Juden und Heiden) sind hineingerufen in die neue Beziehung, die Gott mit der ganzen Menschheit eingehen möchte. Er, der unendliche Gott, begibt sich in die Endlichkeit des Menschen, um uns in seine Unendlichkeit zu führen.
Begegnung zwischen Jesus und Simeon und Hanna, das bedeutet auch Begegnung zwischen Jesus und mir. Ich bin mit hineingenommen in dieses Geschehen. Auch für meine Erleuchtung, auch für mein Heil ist er Mensch geworden und bis ans Kreuz gegangen. Die Begegnung zwischen Jesus und mir – die kann mich verwandeln, die kann mein Leben prägen.
So wünsche ich Ihnen immer wieder ein schönes „Fest der Begegnung“ mit dem Herrn – nicht nur am 2. Februar!
Ihr Pastor Peter Niestroj
Peter Niestroj, Pastor