Geistlicher Impuls
Vorschau auf Ostern — Es gibt keine Abkürzung
Liebe Mitchristen!
„Vorschau auf Ostern“. So könnte man das Fest der Verklärung des Herrn, das wir am 6. August feiern, übertiteln. Es war damals die Zeit, als die Pharisäer den Entschluss gefasst hatten, Jesus umzubringen. Es war die Zeit, als Jesus selbst immer deutlicher wurde: Mein Weg nach Jerusalem endet nicht als strahlender Held. Mein Weg endet am Kreuz.
Es war die Zeit, als Jesus anfing, zu seinen Jüngern ganz offen davon zu reden: In Jerusalem werde ich den Heiden ausgeliefert, und sie werden mich töten. Am dritten Tag aber werde ich auferstehen.
Es war die Zeit, als Jesus den Jüngern in aller Deutlichkeit sagte: Ihr werdet alle den gleichen Weg gehen, den Kreuzweg. „Wer mein Jünger sein will, der muss bereit sein, das Kreuz auf sich zu nehmen und mir so nachzufolgen.“
Es gibt da keine Abkürzung. Alle werden diesen Weg geführt. Und mitten in diese Situation hinein, wo es immer dunkler wurde auf dem Lebensweg Jesu, wo alles aufs Sterben und aufs Kreuz hinlief, da schenkt ihm der Vater gleichsam eine Vorschau auf das Ende, auf das Ziel. Er zeigt ihm und den drei Aposteln, die dabei waren: Das Ende ist nicht Dunkelheit, sondern Glanz. Das Ende ist nicht das Kreuz. Das ist nur der Weg. Das Ende ist die Herrlichkeit beim Vater.
Natürlich, man kann sich gut vorstellen, als der Vater ihm die ganze Herrlichkeit zeigt, dass Petrus das festhalten will. „Herr es ist gut, dass wir hier sind; lass uns hier drei Hütten bauen.“ Sie wollen diese Erfahrung des Glanzes festhalten.
Aber sie konnten es nicht festhalten. Es war noch nicht das Ziel, es war nur die Vorschau auf das Ziel. Jesus und die drei Apostel müssen wieder vom Berg herunter. Sie müssen wieder hinuntersteigen in den grauen Alltag, in den dunklen Weg des Leidens bis zum Kreuz, bis zum Karfreitag.
Aber eines gilt auch: Nach dieser Erfahrung auf dem Berg Tabor, wo Gott ihnen eine Vorschau gegeben hat auf die Herrlichkeit, gehen sie diesen dunklen Weg anders als vorher.
Eine Einladung an uns, ebenfalls unseren Lebensweg (besonders in den dunklen Momenten) so zu gehen, dass wir das Ziel immer im Blick haben: unsere Verklärung, das Leben in Fülle in der Ewigkeit des Vaters
Es grüßt Sie herzlich
Pastor Peter Niestroj
Pastor Peter Niestroj