Liebe Gemeindemitglieder,
Im Marienmonat Mai steht die Mutter Gottes Maria im Vordergrund — so leicht kommt uns diese Feststellung über die Lippen.
Doch — halten wir einen Moment inne. Maria, Mutter Gottes – was für ein Name, was für ein Titel. Was schwingt und klingt da alles mit, wenn wir diesen Namen nennen, wenn wir Maria mit diesem Titel ehren?
Wir denken vielleicht an den Marienaltar in unserer Kirche, ihr Bild in der kleinen Kapelle oder zuhause im Wohnzimmer.
Die Bedeutung Mariens wird uns klar, wenn wir uns ihr kompromissloses Ja zu Gottes Zumutung und schließlich zu Jesus Christus selbst vor Augen halten.
Warum reagiert sie so, wie sie es tut?
Nähern wir uns mit folgendem Gedanken: Wenn ein Mensch einem anderem sagt: „Ich liebe dich!”, dann ist das nicht zu erklären, nicht zu begreifen, sondern nur im ergreifen lassen zu verstehen. Wenn das geschieht, ist Feststimmung angesagt und Gesang.
Und wenn Gott sagt: „Ich liebe dich!”, dann ist das genauso wenig zu erklären. Wie sollen wir Menschen erklären, dass Gott uns liebt? Vom Unbegreiflichen können wir uns nur ergreifen lassen. Und auch hier wird gefeiert und gesungen.
Maria, die bedeutungslose Frau aus der Provinz, von Gott geliebt und in Gott verliebt, sie ist hingerissen von Gott: Sie ist guter Hoffnung – mit Gott! Das löst ihr die Zunge, das lässt sie tanzen und singen: „Meine Seele preist die Größe des Herrn”.
Maria lädt uns ein, in ihr Lied der Freude mit einzustimmen, wenigstens schon mal leise mit zu summen. Das Lied Mariens, es verwischt nicht die Sorgen, aber es vertreibt den Teufel des Kleinglaubens, der Angst und der Verzweiflung, und lässt uns jenen Gott erahnen, gar spüren, der letzter Grund unserer Hoffnung und Ziel unseres Lebens ist.
Ihr Pastor
Thomas Kubsa
Thomas Kubsa, Pastor