Österliches Bergfest
Liebe Menschen in den Gemeinden,
vielleicht ist es Ihnen auch aufgefallen: Wo für viele Menschen um uns herum spätestens mit Beginn dieser Pfarrnachrichten Ostern und die damit einhergehende Dekoration in den Häusern und Wohnungen wieder auszieht, sind wir Christen noch mittendrin. Wir nähern uns langsam aber sicher dem Bergfest der österlichen Zeit und sind auf dem halben Weg zum Pfingstfest.
In dieser Zeit hören wir in den Lesungen davon, wie die Menschen damals dem Auferstandenen begegnet sind. Die Reaktionen sind vielfältig, so wie die Menschen vielfältig sind. Die einen waren ungläubig und konnten es nicht fassen – den anderen öffneten sich Augen und Herz und sie erkannten Jesus. Gemeinsam haben sie aber alle: Sie haben sich anrühren lassen von Jesus. Manche – wie Thomas – wirklich ganz konkret, indem sie Jesus berührt haben. Andere haben die unfassbare Nachricht, dass Jesus den Tod besiegt hat, aufgenommen und weitergetragen: Sie haben ihr Herz anrühren lassen.
Über 2000 Jahre später sprechen wir immer noch von dieser unbändigen Osterfreude, die die Jünger ergriffen hat.
So hören wir in den Lesungen von der Aufbruchsstimmung, die die Jünger als Nachfolger Jesu ergriffen hat. Ihr Herz brannte und sie konnten nicht ruhen, den anderen Menschen von ihrer Zeit mit Jesus und seinen Worten zu erzählen. Gott sei Dank für uns! Trotz vielen Stolpersteinen wie dem Leben der Christen im Geheimen, Strafen und Verfolgungen: Das Wort Gottes hat überlebt!
Die Jünger berichten von dem anbrechenden Himmelreich Gottes bei uns. Sie berichten von der Liebe, die stärker ist als der Tod und davon, dass Gott diese Liebe ist. Wenn ich mich umschaue, dann habe ich das Gefühl: Jetzt ist es an uns, an unseren Orten diese Liebe Gottes noch einmal mehr spürbar zu machen. Mit offenen Ohren für mein Gegenüber, wenn er von seinem Leben – Freud und Leid – erzählt. Mit offenen Armen, wenn Worte nicht mehr reichen. Mit offenem Herzen für die Menschen, die einen Augenblick Leben mit mir teilen.
Wir haben das Bergfest der Osterzeit erreicht – noch unendlich Zeit, unser Herz weit zu öffnen und so selbst zum Träger der Botschaft Jesu zu werden.
Ich wünsche Ihnen augen- und herzöffnende Begegnungen in der kommenden Zeit.
Ihre Christine Dellmuth
Gemeindereferentin Christine Dellmuth