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Lie­be Mitchrist*innen,

 

Nena singt in einem ihrer Lie­der:
„Wun­der gescheh’n
ich hab‘s gese­hen
es gibt so vie­les was wir nicht ver­ste­hen
Wun­der gesche­hen
ich war dabei […]“

Ich weiß – im Moment genießt man die aktu­el­len Zei­len von Nena lie­ber mit Vor­sicht – aber nach­dem ich den Evan­ge­li­umstext von die­sem Sonn­tag (Joh 6,1–15) gele­sen habe, ging die­ser Ohr­wurm nicht mehr aus mei­nem Kopf. Es erzählt von den vie­len Men­schen, die Jesus sehen und zuhö­ren woll­ten – selbst am ein­sa­men See. Auch zu spä­ter Abend­stun­de woll­te kei­ner gehen – und die Bibel erzählt davon, wie fünf Bro­te und zwei Fische für 5000 Män­ner (und ihre Fami­li­en) rei­chen. Wir nen­nen die Geschich­te die wun­der­sa­me Brot­ver­meh­rung – und es ist immer wie­der auf ein Neu­es uner­klär­lich, wie wirk­lich alle satt wer­den konnten.

In den letz­ten Wochen haben wir in Hagen auch Unglaub­li­ches erlebt: All die Was­ser­mas­sen, die eine Schnei­se der Zer­stö­rung durch die Stadt gezo­gen haben. Auch hier sind für mich Wun­der deut­lich gewor­den: In den meis­ten Gebie­ten kamen von über­all her Men­schen mit Hand­schu­hen, Gum­mi­stie­feln und Schip­pen, um gemein­sam anzu­pa­cken. Die Hagener*innen haben ange­fan­gen, sich gegen­sei­tig zu hel­fen – egal, woher der Mit­mensch neben ihnen kommt. Ein Wun­der, wenn ich an die Zeit davor zurück­den­ke, wo sich vie­les in „wir“ und „ihr“ auf­teil­te. Gera­de in den Kom­men­tar­spal­ten und auf den Kanä­len der Sozia­len Medi­en sind im Moment haupt­säch­lich Wor­te der Dank­bar­keit für die erfah­re­ne Hil­fe zu lesen. Die­se Hilfs­be­reit­schaft ist für mich in die­ser har­ten Zeit das größ­te Wun­der. Ich hof­fe sehr, dass sich genau die­ses Mit­ein­an­der nach die­ser ein­schnei­den­den Kata­stro­phe weiterträgt.

Ihre Chris­ti­ne Dell­muth, Gemeindereferentin

 

 

Chris­ti­ne Dell­mut, Gemeindereferentin