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Pas­tor Huber­tus Böttcher

Lie­be Weg­ge­fähr­tin­nen und Weg­ge­fähr­ten des Glaubens,

der schöns­te Lob­preis Got­tes ist ein glück­li­cher Mensch”. Die­sen mir wohl­tu­en­den Satz schreibt Eugen Dre­wer­mann in sei­nem Buch “Das Wich­tigs­te im Leben”.

Man­che Men­schen unse­rer Zeit gehen heu­te auf Distanz zu Reli­gi­on und Kir­che, weil sie dar­in eher eine Last oder auch einen ver­fäl­schen­den Über­bau sehen oder auch erleben.

In den frü­he­ren Gene­ra­tio­nen war die Fra­ge: Muss man in die Kir­che gehen? Der Kate­chis­mus gab kla­re Ant­wor­ten und appel­lier­te dabei nicht an das Ver­ste­hen, son­dern an die Moral und an die Wahr­heit. Dabei war die Gemein­de­er­fah­rung mit all ihren Orga­ni­sa­tio­nen, Grup­pen und Fes­ten wie eine Unter­füt­te­rung der Wirk­lich­keit des Glaubens.

Vie­le Zeit­ge­nos­sen, nicht nur jun­ge Men­schen, bewe­gen sich nicht mehr in die­ser Matrix. Egal wie­viel gesagt, ver­kün­det und ver­öf­fent­lich wird. Die Flut der Papers, der Reden auch in der Kir­che ändert dar­an nur wenig oder nichts. Es inter­es­siert nicht mehr oder nur weni­ge. Man hat sich im Eige­nen, in der Indi­vi­dua­li­tät ein­ge­rich­tet. Man hat sich arran­giert, eige­ne Lösun­gen gefun­den. Man fühlt sich als frei­er Mensch.

Und doch ist das Fra­gen und die Sehn­sucht nicht erlo­schen. Ein Lied von Adel Tawil, das immer wie­der zu hören ist, spricht davon:

Ohne Ziel läufst du durch die Stra­ßen
Durch die Nacht, kannst wie­der mal nicht schla­fen
Du stellst dir vor, dass jemand an dich denkt
Es fühlt sich an als wärst du ganz allei­ne
Auf dei­nem Weg lie­gen rie­sen­gro­ße Stei­ne
Und du weißt nicht, wohin du rennst
Wenn der Him­mel ohne Far­ben ist
Schaust du nach oben und manch­mal fragst du dich
Ist da jemand, der mein Herz ver­steht?
Und der mit mir bis ans Ende geht?


Ist da jemand, der noch an mich glaubt?
Ist da jemand? Ist da jemand?
Der mir den Schat­ten von der See­le nimmt?
Und mich sicher nach Hau­se bringt?
Ist da jemand, der mich wirk­lich braucht?
Ist da jemand? Ist da jemand?

 Prä­senz und Empa­thie ist die Sehn­sucht vie­ler. Kann da der Glau­be heu­te eine Ant­wort sein? Jesus sagt: Ich bin gekom­men, damit Ihr das Leben in Fül­le habt (Johan­nes­evan­ge­li­um 10,10). Viel­leicht ist dies die heu­ti­ge Her­aus­for­de­rung, näm­lich zu zei­gen, dass dies stimmt in Theo­rie und Pra­xis. „Ihr wer­det mei­ne Zeu­gen sein“ (Apos­tel­ge­schich­te 1, 3–11).

Wenn man nicht mehr danach sucht
Kommt so vie­les von allein
Hin­ter jeder neu­en Tür
Kann die Son­ne wie­der schein’n

Du stehst auf mit jedem neu­en Tag
Weil du weißt, dass die Stim­me-
Die Stim­me in dir sagt

Da ist jemand, der dein Herz ver­steht
Und der mit dir bis ans Ende geht

In der Hoff­nung des Glaubens

Ihr Huber­tus Böttcher