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Geistlicher Impuls

vom 22. März

Vermehrt Gutes”

Seit Ascher­mitt­woch läuft sie — die Fas­ten­ak­ti­on 2020. Unter dem Mot­to „ver­mehrt Gutes“ enga­gie­ren sich Men­schen in Hagen und ver­su­chen auf ver­schie­dens­te Art und Wei­se 5 Euro so ein­zu­set­zen, dass damit etwas Gutes geschieht. Schüler*innen ver­kau­fen selbst­ge­ba­cke­nen Kuchen und spen­den den Erlös. Ein Escape­room wird gebaut und der Ein­tritt wei­ter­ge­ge­ben. Kunst ent­steht und wird ver­stei­gert. Sicher haben sie selbst eine Idee, was aus 5 Euro alles wer­den kann.

Doch was hat das mit Fas­ten zu tun? In der unge­kürz­ten Fas­sung des Evan­ge­li­ums vom vier­ten Fas­ten­sonn­tag spricht Jesus zu sei­nen Jün­gern:Wir müs­sen, solan­ge es Tag ist, die Wer­ke des­sen voll­brin­gen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der nie­mand mehr etwas tun kann.“ (Johan­nes 9,4) Was die­se Wer­ke sind, von denen Jesus spricht, dafür haben wir nicht sel­ten ein natür­li­ches Gespür. Wir sehen jeman­den der unse­re Hil­fe braucht und… dann beginnt, zumin­dest bei mir, oft fol­gen­der inne­rer Mono­log: „Ich wür­de ja gern hel­fen, aber…“ — bei den Aus­re­den wer­de ich dann sehr krea­tiv. Die Fas­ten­ak­ti­on neh­me ich zum Anlass, mir kei­ne Aus­re­den ein­fal­len zu las­sen, son­dern mei­nen inne­ren Kon­flikt zu been­den und — ganz im Sin­ne der Kreuz­fahrt vom 4. März — ein­fach anzufangen.

Bei die­ser Besin­nung kom­me ich Gott näher und näher, denn da wo Men­schen sich gegen­sei­tig unter­stüt­zen und Gemein­schaft haben, da blitzt das Reich Got­tes her­vor und was im Dun­keln lag wird hell. Des­halb sagt Jesus auch wei­ter zu sei­nen Jün­gern „Solan­ge ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.“ (Johan­nes 9,5)

Ist das nicht der Kern des Fas­tens, unse­rem Gott nahe zu kom­men? Sich zu besin­nen auf das Wesent­li­che? Mit unge­lieb­ten Gewohn­hei­ten abzu­schlie­ßen und etwas Neu­es zu beginnen?

Ich lade sie herz­lich ein, suchen sie in die­ser Fas­ten­zeit das Reich Got­tes, das uns auf unse­ren Wegen immer wie­der begeg­net und uns Hoff­nung macht auf das, was wir auch an Ostern wie­der fei­ern dür­fen. Machen wir es für alle sicht­bar und tei­len unse­re Hoffnung.

Wie die­se Hoff­nung ganz kon­kret aus­se­hen kann, zeigt sich auch die­ser Tage in unse­rer Gesell­schaft, wenn wir Bei­spiels­wei­se ein­kau­fen gehen, für unse­re Nach­ba­rin, die das nicht mehr kann. Wenn wir zum Hörer grei­fen und wenigs­tens am Tele­fon denen nahe sind, die sich ein­sam füh­len. Wenn wir dort wo es mög­lich ist, unse­re Hil­fe anbie­ten und zusammenhalten.

Blei­ben wir auch im Gebet mit­ein­an­der Verbunden.

Ihr Tho­mas Wertz

 

 

 

Geistlicher Impuls

Tho­mas Wertz
Deka­nats- und Gemeindereferent.