Liebe Mitchrist:innen,
der Tag des Heiligen Martin ist für viele Kinder ein ganz besonderer Tag. In der Kita, in der Grundschule, als Familie, an vielen Orten werden Laternenumzüge geplant, Laternen gebastelt, Martinsbrezel oder Stutenkerle gebacken und organisiert und immer wieder die Machbarkeit — gerade in dieser bewegten Coronazeit — überprüft.
Das Fest des Heiligen Martin bringt viele Menschen zusammen. Es bringt im wahrsten Sinne des Wortes Menschen in Bewegung. Kinder, Eltern, Großeltern, Freunde und Verwandte sind gemeinsam unterwegs.
Was der Heilige Martin getan hat — er hat alles gegeben, was er als Schutz vor der Kälte hatte.
Fun Fact: Die Ausrüstung eines römischen Soldaten wurde nur zu 50 Prozent von ihm selbst finanziert — gehörte ihm also nur zur Hälfte.
Wenn so viele Menschen zusammenkommen, dann birgt das natürlich Potenzial, das Potenzial etwas zu verändern oder einen Impuls miteinander in die Welt zu tragen — unter den gegebenen Umständen sicher ganz anders als gewohnt.
Ähnlich, wie die Familien ein Licht in diesen dunklen 11. November tragen, so will der Feiertag des Heiligen Martin uns dazu ermutigen, für andere Menschen das Leben wärmer bzw. heller zu machen. Aber wie? Meine Habe, das was mich selbst wärmt ohne Rücksicht auf Verlust abgeben? Soll ich mich selbst vergessen, damit es anderen besser geht? Funktioniert das?
Im vergangenen Jahr gab es eine gemeinsame Aktion von youngcaritas Hagen, der Hildegardisschule und der jungen Kirche Hagen-Witten. Unter dem Titel „Beleuchter*in“ wurden Karten in den Filialen der Bäckerei Kamp und an unterschiedlichen Kirchorten ausgelegt. Die Aufgabe: Einen Teil der Karte abtrennen, gestalten und einer Person als Aufmunterung, als Licht in dieser Zeit zusenden. Viele Menschen haben so eine Aufmunterung und vielleicht Hoffnung erfahren. Warum das Rad neu erfinden?
Am Ende des Matthäusevangeliums und nach dem Auftrag Jesu an seine Nachfolger:innen steht eine feste Zusage:
„Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
(Matthäus 28, 20b)
Ich möchte mir in den kommenden Tagen Zeit dafür nehmen ganz konkret zu überlegen, wie ich in diesem Jahr den Impuls des Martinsfestes weitergeben kann. Sicher sind die Wege, die Hoffnung des Evangeliums in die Welt zu tragen, so vielfältig wie wir Menschen eben sind. Ich wünsche uns allen, dass wir dabei auch selbst die Nähe Gottes erfahren, die er uns zusagt und sei das Zeichen dafür auch noch so „klein“.
Mit herzlichem Gruß
Ihr
Thomas Wertz
Thomas Wertz, Gemeindereferent