Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hagen und Umgebung e. V.
Lesung: “Schutzjuden–Bürger–Verfolgte-Vergessene”
am Mittwoch, 5. Februar um 19.00 Uhr, Johanniskirche, Anbau, Johanniskirchplatz 10, 58095 Hagen
Willi Creutzenberg, Lehrer, hat ein Buch über drei Jahrhunderte einer Minderheit in Herdecke geschrieben.
Schon vor der Stadtwerdung 1739 sind in Herdecke jüdische Einwohner nachzuweisen. 1663 stellte der Große Kurfürst den ersten „Schutzbrief“ zur Niederlassung von Marcus Joseph in Herdecke aus. Damit begann eine mehrjahrhundertjährige jüdische Geschichte Herdeckes, die 1939 mit Emigration bzw. erzwungenem Fortzug in die Großstadt Köln endete. Mindestens 19 ehemals Herdecker Bürger wurden Opfer des Holocaust. In dem Buch geht Willi Creutzenberg diesem Teil der Geschichte Herdeckes nach. Es öffnet den Blick auf die Geschichte einer Minderheit in der Kleinstadt Herdecke, die sich nach der Abschaffung des Schutzjudensystems während der napoleonischen Herrschaft in Preußen, schrittweise, aber nichtkonfliktfrei im Verlauf des 19. Jahrhunderts, integriert und Teil des örtlichen Bürgertums wird.